Am Freitag, der 22. März, fand die Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehren Rockenberg und Oppershofen für das Berichtsjahr 2023 im Saal des Gasthauses zur Wetterau in Oppershofen statt.
Der Gemeindebrandinspektor, Thomas Ulowetz, begrüßte die Bürgermeisterin sowie Kameradin Olga Schneider, die Kamerad/innen der Feuerwehren sowie die Gäste.
Nach dem Gedenken an die verstorbenen Vereinsmitglieder des letzten Jahres, Henry Fahje, berichtete Ulowetz über das vergangene Jahr.
Bericht des Gemeindebrandinspektors
Im Jahr 2023 wurden die Feuerwehren der Gemeinde zu insgesamt 18 Einsätzen alarmiert. Davon 1 Brandeinsatz, 6 Hilfeleistungseinsätze, 5 Fehlalarmierungen, 3 Dienstleistungseinsätze sowie 3 Brandsicherheitsdienste.
Allein mit 530 Stunden unterstütze man mit wechselnder Mannschaft am 10. und 11. Juli 2023 den Waldbrand in Butzbach.
Insgesamt verzeichnete man somit 729 geleistete Stunden, die beide Feuerwehren im Einsatz tätig waren.
Neben der Einsatzbeteiligung verzeichneten die Kameradinnen und Kameraden beider Wehren zusätzlich 1037 Ausbildungsstunden sowie 1212 Lehrgangstunden.
Im vergangenen Jahr hatte man zwei Neueintritte und einen Austritt aus der Einsatzabteilung.
Zum Stichtag 31.12.2023 verzeichnen beide Einsatzabteilungen insgesamt 79 Mitglieder, davon 6 weibliche.
In der Ehren- und Altersabteilung verzeichnet man 36 Mitglieder.
Wie im vorherigen Jahr, steht auch dieses Jahr der laufende Neubau des Feuerwehrhauses im Vordergrund. So wurden die Rohbaumaßnahmen Anfang des Jahres abgeschlossen, sodass in Kürze mit dem Innenausbau begonnen werden kann.
Als Diskussionsgrundlage, so Ulowetz, stehe eine Schrankenanlage aus, um das neue Gelände vor Fremdparkern und Schneeübungsfahrten zu schützen.
Den bisherigen und verbleibend hohen Kosten des Neubaus entgegnete Ulowetz, dass dies der späten Beauftragung zuzuschreiben sei. Wäre der Bau bereits Anfang 2020 erfolgt, wäre zu heute eine Kostenersparnis von ca. 30 Prozent möglich gewesen.
Aktuell noch ausstehend ist der Bau eines Feuerwehrübungsturmes. Die geschätzten Kosten hierfür belaufen sich auf ca. 150.000€, woran sich beide Vereine mit insgesamt 50-60.000€ beteiligen wollen. Ebenso sei eine Landesförderung von bis zu 35.000€ für den Turm möglich. Thomas Ulowetz betonte die Notwendigkeit eines solchen Turmes, um möglichst viele verschiedene Szenarien für den Ernstfall üben zu können.
Neben dem Bau des neuen Feuerwehrhauses konnte Anfang März diesen Jahres der Auftrag für das neue Fahrzeug, ein Staffellöschfahrzeug 20, an die Firma Schlingmann aufgegeben werden.
Das neue Fahrzeug wird dabei das Löschfahrzeug 8/6 aus Oppershofen und das Tanklöschfahrzeug 8/18 aus Rockenberg ersetzen.
Die Lieferzeit für das neue Fahrzeug beträgt derzeit 30 Monate.
Weiterhin berichtete Ulowetz, dass das, im Jahr 2022 angeschaffte, Notstromaggregat auf den dafür vorgesehenen Anhänger verlastet werden konnte. Ebenso konnte über die interkommunale Zusammenarbeit des Wetteraukreises ein weiterer Notstromanhänger abgeholt werden.
Ein passendes Zugfahrzeug, um beide Anhänger ziehen zu können, fehle jedoch weiterhin, was eine vernünftige Ausbildung an den Geräten erschwert.
So wurde bereits im vergangenen Jahr für die Anschaffung eines Zugfahrzeugs die notwendigen Mittel im Haushalt zur Verfügung gestellt, bisher fehle jedoch die Zustimmung des Gemeindevorstands.
Über eine weitere Anschaffung, die im letzten Jahr erfolgte, berichtet Ulowetz, dass die Installation der neuen Mastsirenen für Oppershofen Anfang Mai erfolgen soll, für Rockenberg sei die Umrüstung auf dem Rathaus bereits beauftragt jedoch noch nicht terminiert.
Beide Vereine und Feuerwehren sind sich der finanziellen Belastung der Gemeinde bewusst und geben Ihr bestes die Kosten so gering wie möglich zu halten.
Zu Guter Letzt bedankte sich Ulowetz bei allen für die gute Zusammenarbeit.
Bericht des Gemeindejugendwart
In Vertretung von Johannes Huber, Gemeindejugendwart, berichtet Florian Heller über die Jugendarbeit.
Aktuell werden in beiden Ortsteilen 19 Jugendliche betreut, die regelmäßig an den Montags- und Mittwochsübungen teilnehmen. Viele Übungen waren im letzten Jahr sogar so gut besucht, dass regelrechter Sitzplatzmangel herrschte.
Durch die gut besuchten Übungstage schafften es alle Jugendlichen im Schnitt mehr als 30 Übungsstunden zu absolvieren, einige kommen sogar auf 50 Übungsstunden, was eine beachtliche Leistung ist, wenn man dabei berücksichtigt, dass sich auf keine Wettkämpfe, sondern den Ernstfall vorbereitet wird.
Durch die aktive Bereitschaft vieler Jugendlichen an der Tannenbaumsammelaktion oder der fleißigen Sammlung für den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. in beiden Ortsteilen, bedankte sich nicht nur Johannes Huber und Florian Heller, sondern auch Peter Beuth, ehemaliger Ministerpräsident bei den Jugendlichen. Es sei in Kommunen heute nicht mehr selbstverständlich solch eine Sammlung durchzuführen.
Für die gute Leistung ist eine kleine Delegation von Ausbildern und Jugendlichen am 16.04.2024 nach Wiesbaden eingeladen.
Bericht der Gemeindekinderfeuerwehrwartin
Als nächster Punkt stand der Bericht der Gemeindekinderfeuerwehrwartin, Jennifer Laux, auf der Tagesordnung.
Sie berichtet, dass die Kinderfeuerwehr „Feuerdrachen“ am 16.12.2022 in der Feuerwehr Oppershofen gegründet wurde. Teilnehmen und beitreten können Kinder beider Ortsteile im Alter von 6 bis 12 Jahren.
Laux berichtete weiterhin, dass die Kinderfeuerwehr überraschend gut angenommen und besucht werde. So treffen sich die kleinen „Feuerdrachen“ jeden ersten Freitag im Monat.
Im vergangenen Jahr löschten die Kinder so manches Feuer im Brandhaus, backten gemeinsam Plätzchen oder besuchten das Maislabyrinth.
Neben dem Vermitteln und Üben der feuerwehrspezifischen Themen, wie die gängigen Feuerwehrknoten, das richtige Absetzen eines Notrufs und die Vorbereitung auf die „Tatze“, ein Abzeichen der Kinderfeuerwehr, wird mit den Kindern viel gespielt, gebastelt und gelacht.
Ein großes Dank ihrerseits geht an das Betreuerteam, bestehend aus Kathleen Papenfuß, Tamara Zizwarek, Dominic Bayer und Jennifer Laux und alle unterstützenden Kameradinnen und Kameraden, ohne die die Kinderfeuerwehr nicht möglich sei.
Zum 31.12.2023 beträgt der Mitgliederstand der Kinderfeuer 22 Kinder, davon 15 männliche und 7 weibliche.
Bericht des Katastrophenschutz
Klaus Anselm berichtete im Anschluss über die Tätigkeiten des Katastrophenschutzzuges LZ15, welcher im vergangenen Jahr wieder ins Leben gerufen wurde.
Somit war das Jahr 2023 viel von administrativen Tätigkeiten anstelle von Übungseinheiten geprägt.
Die Einsatzstärke des Zuges verzeichnet derzeit 24 Kameradinnen und Kameraden, die sich bereit erklärt haben, im Katastrophenfall überörtlich auszurücken und zu unterstützen.
Trotz der administrativen Tätigkeiten fanden im Juni 2023 eine Waldbrandübung und im Oktober 2023 eine gemeinsame Übung mit dem Katastrophenschutzzuges aus Münzenberg statt.
An dieser Stelle bedankte sich Klaus Anselm bei dem Zugführer aus Münzenberg, Max Moll, für die gute Zusammenarbeit und die Bereitschaft zukünftig enger zusammenzuarbeiten.
Im Ausblick auf dieses Jahr stehen unteranderem die Ausbildungsschwerpunkte Wald- und Vegetationsbrände im Fokus, um die erkannten Defizite aus dem langwierigen Waldbrandeinsatz in Butzbach zu optimieren.
Aus der Initiative des stellvertretenden Zugführers, Steffen Weil, besuchte man im September 2023 die Freiwillige Feuerwehr Ockstadt, um sich über Erfahrungen und praktische Erkenntnisse in diesem Bereich auszutauschen. Hieraus ergab sich eine weitere künftige Zusammenarbeit mit Ockstadt.
Bericht der Brandschutzerziehung
Im Bereich der Brandschutzerziehung berichtete Daniela Piffko, Branschutzerziehungsbeauftrage der Gemeinde, dass im vergangenem Jahr 85 Personen in ca. 60 Stunden geschult wurden.
So wurde das Team der Brandschutzerziehung im Mai 2023 von der Vorschulgruppe des Rockenberger Kindergartens besucht. Dabei wurde den Kindern unteranderem das richtige Verhalten im Brandfall und das Absetzen eines Notrufs erklärt sowie die Ausrüstung der Feuerwehrleute vorgestellt.
Im Juni habe man beide dritte Klassen der Sandrosenschule besucht. Insgesamt 44 Schülerinnen und Schüler incl. der Klassenlehrerinnen durchliefen im Wechsel an 3 Stationen verschiedene Themen.
So wurden die Kinder und Lehrer durch Carlotta Wiesner und Thomas Ulowetz über das richtige Verhalten im Brandfall geschult sowie durch Andreas Kriegeris und Daniela Piffko mittels Experimente beigebracht, was ein Feuer zum Brennen benötigt.
Anschließend unterschrieben die Kinder einen Vertrag mit der Feuerwehr, in dem sie versprachen sich an die Regeln zu halten und auf keinen Fall alleine mit Feuer zu spielen. Im Anschluss durften sie unter Aufsicht selbst Versuche machen und testen welche Materialien brennen können.
Weiter berichtete Daniela Piffko, dass am 04.03 diesen Jahres ein Fahrzeug der Feuerwehren eine Räumungsübung beider Grundschulen begleitet, hier wurde das richtige Verhalten der Schüler & Lehrer geübt.
Am 15.03.2024 wurden die Feuerwehr Rockenberg von einer Kindergartengruppe für einen Kurzbesuch im Rahmen ihres Projekts „Mein Dorf“ besucht.
Des Weiteren musste im Rahmen der Brandschutzerziehung ein neuer Notrufkoffer mit Telefonanlage für 300 Euro bestellt werden, da der alte Koffer nach 15 Jahren in Verwendung nicht mehr zu reparieren war. Vom Wetteraukreis erhielten Anfang diesen Jahres alle Kommunen einen, für Schülerexperimente bestückten, Rollkoffer.
Abschließend bedankte sich Daniela bei allen Helferinnen & Helfer für ihren Einsatz und das gute Engagement.
Ehrungen
Als einer der letzten Punkte auf der Tagesordnung standen die Beförderungen & Ehrungen der Kameradinnen und Kameraden.
So wurden in die Einsatzabteilung aufgenommen und zu Feuerwehranwärtern
- Benjamin Merz
- Roman Schröder
- Leon Bayer
- Paul Danz
befördert.
In den Dienstgrad des Feuerwehrmanns/-frau wurden
- Christian Staab
- Yannic Steube-Sehr
- Max Weil
- Lukas Welker
- Olga Schneider
befördert.
Die Ehrung zum Oberfeuerwehrmann erhielten
- Wolfgang Drygas
- Jan Erik Ender
- Louis Heller
- Henrik Schmidt
- Thomas Staab
Zum Hauptfeuerwehrmann wurde
- Benedikt Heller
geehrt.
Die Ehrung zum Hauptlöschmeister erhielten
- David Stary
- Steffen Weil
Für den jahrelangen Dienst in der Einsatzabteilung und den Übergang in die Ehren und Altersabteilung ehrte man
- Patricius Voll
Grußworte der Bürgermeisterin
Im Anschluss an die, mit Thomas Ulowetz, überbrachten Ehrungen überbrachte Bürgermeisterin Schneider ihre Grußworte an die Anwesenden.
So betonte Sie das geplante Voranschreiten des neuen Feuerwehrhauses, was ein wichtiger Meilenstein für die Feuerwehren der Gemeinde darstellt, um die Aufgaben der Feuerwehr noch effizienter zu erfüllen.
Sie lobte die gute Zusammenarbeit im Team, welches unter den steigenden Herausforderungen noch besser zusammenwächst und diese mit Professionalität, Engagement und Mut erfüllt, um den Bürgerinnen & Bürger der Gemeinde in Notsituationen beizustehen.
Besonders erfreulich sei es, den Zuwachs und das Engagement von immer mehr jungen Menschen in der Feuerwehr zu beobachten. Durch ihre Ausbildung und ihre Einsatzbereitschaft tragen sie maßgeblich dazu bei, auch in Zukunft die Sicherheit der Bürger zu gewährleisten.
Abschließend sprach Olga Schneider Ihren großen Dank für das Engagement, die Opferbereitschaft und Professionalität allen Feuerwehrleuten der Gemeinde sowie umliegenden Feuerwehren aus, sowie den Mitarbeitern des Bauhofes, Eduard Thielmann und Lars Walschewsky, die den Feuerwehren der Gemeinde stets zur Verfügung stehen.